FR 10.6.22–SO 19.6.22
QUICKIE OF FAME: CAROLINE VON GUNTEN – SCRIPTING YOUR REALITY
Do 9.6.22 | 19 h
Vernissage | Opening
Fr–So | 15–19 h
Öffnungszeiten | Opening Hours
So 12.6.22 | 16 h
KASKO Desktop: Künstlergespräch mit Caroline von Gunten | Artist Talk with Caroline von Gunten
DE
SCRIPTING YOUR REALITY
«Scripting your Reality» beschreibt ein Genre der Dokumentation, in welchem eine Realität nach Skript gespielt und inszeniert wird. Das Dokumentarische funktioniert als dramaturgisches Stilmittel für Authentizität. Es finden Translationen zwischen Vorgefundenem, Beschriebenem und Inszeniertem statt.
Caroline von Gunten bewegt sich an dessen Schnittstellen; frei, richtungswechselnd und sprunghaft. Ihre neu erschaffenen Realitäten wurzeln im Dokumentarischen und beschreiben daraus neue Formen und Landschaften. Gesammelte Erinnerungen und Geschichten des sich Bewegens durch Gärten und Ortschaften, archivarisch als Notationen gezeichnet, skizziert und niedergeschrieben, werden übersetzt. Übersetzungen übertragen die Bedeutung von einer Ausgangssprache in eine Zielsprache. Diese Sprache muss nicht schriftlich sein oder bleiben. Mit der Translation einher geht auch der Transfer von Wissen und Erfahrungen in ein anderes Medium. Das Ausloten der Übersetzbarkeit eines Inhaltes, eines Gefühls oder einer Erinnerung in eine neue Formensprache und die spielerische Auseinandersetzung damit, was dabei geschieht, ist charakteristisch für die Praxis von Caroline von Gunten. Das Phänomen der Übersetzung thematisiert gleichzeitig auch die Erfahrung von Distanz und Andersartigkeit, es thematisiert die Ränder des eigenen Horizontes, in welchem das Produkt der Übersetzung eingeordnet und verstanden wird. Die zwei- und dreidimensionalen Arbeiten sind die Träger*innen kollektiver Geschichten, in ihren Verwachsungen und körperlichen Verschmelzungen zeigt sich ein verwobenes Sein.
Caroline von Gunten lebt und arbeitet in Bern.
EN
SCRIPTING YOUR REALITY
"Scripting your Reality" describes a genre of documentary in which a reality is played out and staged according to a script. The documentary functions as a dramaturgical stylistic device for authenticity. Translations take place between the found, the described and the staged.
Caroline von Gunten moves at their interfaces; freely, erratically and direction changing. Her newly created realities are rooted in the documentary and describe new forms and landscapes from it. Collected memories and stories of moving through gardens and places, drawn archivally, sketched and written down as notations, are translated. Translations transfer meaning from a source language to a target language. This language does not have to be or remain written. Translation also involves the transfer of knowledge and experience into another medium. Exploring the translatability of a content, a feeling or a memory into a new formal language and the playful exploration of what happens in the process is characteristic of Caroline von Gunten's practice. The phenomenon of translation simultaneously addresses the experience of distance and otherness, it addresses the edges of one's own horizon in which the product of translation is classified and understood.
The two- and three-dimensional works are the bearers of collective stories; their interconnections and physical fusions reveal an interwoven being.
Caroline von Gunten lives and works in Bern.